Die ZRM®- Reise beschreibt den Weg, den ein Bedürfnis oder eine Absicht nimmt, bis daraus eine Handlung wird, die dieses Bedürfnis in die Tat umsetzt. Wesentliche Wegmarke ist der Rubikon. In Anlehnung an Caesars historischer Querung des Flusses Rubikon markiert dieser auch im ZRM® den Moment der Entscheidung. Während es auf den Reiseetappen vor dem Rubikon noch darum geht, die Absicht zu klären und das motivierende Ziel zu entwickeln, fällt hier der Entschluss: „Das will ich, das tue ich“ oder eben mit den Worten Caesars: „Die Würfel sind gefallen“. Wenn Ziel und Entschluss fest stehen, wird in den Etappen hinter dem Rubikon die gewünschte Handlung vorbereitet, geübt und ausgeführt.
So stellen sich Ihnen die Schritte der ZRM®- Reise vom Beginn bis zur neuen Handlung dar:
1. Bildwahl
Aus einer bunten Auswahl von Bildern suchen Sie sich entspannt und geleitet durch Ihr Bauchgefühl eines aus, bei dem Sie spüren, dass es Sie bei dem Vorhaben positiv unterstützen kann. Diese Wahl erfolgt spontan und ohne Nachzudenken. Unbewusste Bedürfnisse lassen sich besonders gut durch Bilder ansprechen, sie sollen in diesem Schritt „mit ins Boot“ geholt werden. Als nächstes sammeln Sie so viele positiven Assoziationen zu Ihrem Bild, wie Ihnen möglich ist. Bitten Sie Freund*innen, Bekannte, Kolleg*innen und Familienmitglieder Ihnen ihre positiven Ideen zum Bild mitzuteilen, dies kann auch per Email oder WhatsApp passieren. Dann ergänzen Sie Ihre eigenen Assoziationen. Jetzt wählen Sie die Ideen, Assoziationen und Gedanken aus, die Ihnen am besten gefallen und starke ausschließlich positive Resonanz auslösen. Das ZRM® hat für dieses Auswahlverfahren, welches wiederum das Gespür und nicht den Verstand nutzt, ein besonderes Instrument, die „Affektbilanz“, entwickelt.
2. Bildung eines Motto-Ziels
Aus den so gewählten Lieblingsideen bilden Sie nun einen Satz, der die Haltung ausdrückt, die Sie für die Umsetzung Ihres Vorhabens brauchen. Dieser Satz ist Ihr Motto-Ziel, die Grundlage eines neuen neuronalen Netzes, welches es auf der weiteren ZRM®- Reise stetig zu kräftigen gilt. Die Formulierung des Motto-Ziels gleicht einer Bastelarbeit, denn es durchläuft fast immer mehrere Veränderungs- und Optimierungsschleifen. Ein kraftvolles Veränderungsziel bedient sich einer bildhaften, blumigen und manchmal kitschigen Sprache und verbindet damit die Potenziale des Unbewussten und diejenigen des bewussten Verstandes. Beispiel: Das Motto-Ziel „Ich schwebe im tiefen Blau“ könnte von jemand formuliert worden sein, der ein unbewusstes Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung hat. Dies wird durch ein Bild mit glatter dunkelblauer Wasseroberfläche angesprochen. Die Begriffe „Tiefe“, „blau“, „schweben“ sind Assoziationen zum Bild. Wenn das Motto-Ziel „sitzt“, spüren Sie das an einer starken motivierenden Energie, die ausgedrückte Haltung mit Leben zu füllen.
Das Motto-Ziel gleicht dem Boot, welche die Querung des Rubikons ermöglicht.
3. Erinnerungshilfen:
Jedes neue Verhalten wird durch ein neues neuronales Netzwerk im Gehirn repräsentiert. Den Grundstein haben Sie gerade mit dem Motto-Ziel gelegt. Um aber aus diesem noch schwachen Netzwerk ein kräftiges und zuverlässig funktionierendes Gebilde zu machen, sind häufige und verschiedenartige Ansprache wie auch einiges Training an passenden Herausforderungen nötig. Erinnerungshilfen sind Gegenstände, Klänge und Gerüche, die an das Motto-Ziel erinnern. Die Neurowissenschaft spricht von "Priming", wenn diese Erinnerungshilfen auch unterhalb der Wahrnehmungsschwelle auf uns einwirken. Dass dies funktioniert, ist gut nachgewiesen – nicht zuletzt durch die Werbung, die jeden Tag unser Konsumverhalten "primt". Suchen Sie jetzt also Gegenstände, die Sie an Ihr Motto-Ziel erinnern und mit denen Sie im Alltag möglichst häufig in Kontakt kommen. Beispiel: Das Wassermotiv oder das „tiefe Blau“ im erwähnten Motto-Ziel könnte sich jetzt in einer Tasse, einem Schlüsselanhänger oder einem plätschernden Handyton wiederfinden. Platzieren Sie diese Dinge an den Orten Ihres Alltages. Ihr neues Netzwerk wird immer aktiviert, wenn Ihr Weg diese Gegenstände quert.
4. Embodiment
Den meisten von uns ist bewusst, dass unsere psychische Befindlichkeit unseren Körper beeinflusst. Die hängenden Schultern eines traurigen Menschen oder die aufrechte Haltung einer mit Stolz erfüllten Person kann fast jeder nachspüren. Es geht aber auch umgekehrt. Die Körperhaltung ihrerseits löst psychisches Befinden aus, auch hier im Guten wie im Schlechten. Machen Sie sich diesen Zusammenhang zu Nutze und finden Sie eine Haltung oder Bewegung, die Ihr Motto-Ziel verkörpert. Wie ließe sich beispielsweise „das Schweben im tiefen Blau“ durch den Körper ausdrücken? Mit Ihrem Embodiment können Sie das Netzwerk ebenso aktivieren wie mit Ihren Gedanken oder mit Erinnerungshilfen.
5. ABC-Situationen
Im nächsten Schritt geht es um das Training an Situationen mit zunehmendem Schwierigkeitsgrad. Suchen Sie die Situationen, in denen die neue Haltung und gewollte Verhaltensweisen bereits klappen, führen Sie Buch darüber und belohnen Sie sich dafür. Belohnung stärkt das neue neuronale Netz. Definieren Sie Situationen in naher Zukunft, die eine gewisse Herausforderung darstellen und in denen Sie Ihre neue Haltung brauchen. Überlegen Sie dann, welche Mittel Ihnen jetzt zur Verfügung stehen, damit Ihnen diese Situationen gelingen. Planen Sie, wie und wo Sie Ihre Ressourcen einsetzen können, damit diese im entscheidenden Moment die gewünschte Haltung und entsprechende Handlungen aktivieren. Probieren Sie aus und üben Sie und suchen Sie zunehmend größere Herausforderungen. Und wenn Sie doch in manchen Situationen komplett von alten Mechanismen überrumpelt werden und in ungewünschte Verhaltensweisen fallen, dann sammeln Sie diese Momente schriftlich und analysieren Sie diese nach Gemeinsamkeiten. Vielleicht finden sich wiederkehrende Signale, die den unguten Verlauf dieser Situationen ankündigen. Falls dies gelingt, können Sie sich auf für diese schwierigen Momente mit Ihren Ressourcen wappnen.